über das openeyes filmfest

überblick

Das OpenEyes Filmfest ist ein eigenständiges internationales Kurzfilmfestival in Marburg an der Lahn. Das Open-Air-Festival präsentiert jedes Jahr an vier bis fünf Festivaltagen die neuesten nationalen und internationalen Kurzfilme aller Genres im Rahmen eines Publikumswettbewerbs. Es dient gleichzeitig als Plattform für randständige Kurzfilme und Themen, die sonst weniger Beachtung finden.
Darüber hinaus ermöglicht ein Open-Screen (Filmkabinett) eine unkomplizierte Einreichung von Filmen außerhalb des Wettbewerbs, um sie einem interessierten Publikum vorzuführen.

Die jährlich für den Wettbewerb von einer Sichtungsjury ausgewählten Filme sollen Vielfalt auf verschiedenen Ebenen verkörpern. Verschiedene Techniken, originelle Ästhetiken und innovative Ideen bekommen die Gelegenheit, Diversität und mitunter kritische Fragestellungen in einem inspirierenden Programm zu präsentieren.

Ein Teil des Programms findet unter freiem Himmel in einzigartiger Atmosphäre statt. Diese Open-Air-Aufführungen ermöglichen es den Festivalbesuchern, Filme inmitten unter dem Sternenhimmel zu genießen, das Filmfest auch zu einem unvergesslichen Event macht.
Im Gegensatz hierzu bieten die inhaltlich dichteren Vorführungen zu den einzelnen Wettbewerbskategorien im Kino den Festivalbesucher:innen die Möglichkeit, sich in einer intimeren Umgebung auf konzentrierte Betrachtung und anregende Diskussionen einzulassen.

Durch enge Verbindungen zu Hochschulen und eigene Seminare, wie beispielsweise an der Philipps-Universität Marburg, liegt ein weiterer Fokus des Festivals auf der Förderung von Nachwuchstalenten und nachhaltiger Strukturstärkung abseits von Großstädten. Die Produktion eigener Hörfilmfassungen, die Untertitelung von Filmen und ein barrierefreies Eintrittspreismodell sind Teil eines inklusiven Ansatzes.

2024 findet das Filmfestival zum zweiten Mal auf dem Gelände des Waggonhallen-Areals statt. Ein großer Teil des Festivals und Filmprogramms findet auf dem Gelände statt. Indoor-Spielort ist der dortige Theater-Saal. Weitere Orte des Areals werden ebenfalls in das Festival eingebunden bspw. für die zahlreichen Veranstaltungen des Rahmenprogramms.

filmprogramm

Alle ausgewählten Filme werden im Wettbewerb (Publikumswettbewerb) gezeigt. Hiervon ausgenommen sind Sondervorstellungen wie Retrospektiven, Kooperationen oder Ähnliches. Die Wettbewerbsfilme werden in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet, in der Regel sind dies: Spielfilm, Dokumentarfilm, Experimentalfilm, Musikvideo und Animationsfilm. Zusätzlich gibt es jährlich wechselnde thematisch Festival-Schwerpunkte mit eigenem Wettbewerb. Auszeichnungen sind nicht dotiert. Das gesamte Wettbewerbsprogramm teilt sich also in 12-20 Filmblöcke über den Zeitraum von vier oder fünf Tagen.

Ausgewählt wird das Wettbewerbsprogramm aus freien Filmeinreichungen, durchschnittlich werden ca. 800-1500 eingereicht. Eingesendete Filme dürfen nicht älter als ein Jahr sein, bzw. nicht älter als zwei Jahre, wenn sie bisher noch keine Festivalaufführung in Deutschland hatten. . Das Festival akzeptiert ausschließlich Filme, die über die eigene Einreichplattform eingereicht werden.

Die Einreichungsphase beginnt in der Regel im Dezember des Vorjahres und endet normalerweise im April des Festivaljahrs.

Das Festival verfügt über eine eigene Filmdatenbank, die als Anmelde- und Einreichplattform, Filmarchiv sowie Programmierungstool dient. Die Inhalte dieser Datenbank stehen externen Organisationen und Personen für Recherchen zur Verfügung. Das Archiv umfasst derzeit etwa 12.000 Kurzfilme (Stand 2023).

Viele Filme erleben auf dem Festival ihre Deutschland-, Europa- oder Weltpremiere. Zudem werden zahlreiche Filme von anwesenden Filmschaffenden persönlich auf dem Festival vertreten.

Sichtungsarbeit und Programmauswahl übernehmen ca. 10-25 Personen aus der Film- und Festivalbranche in wechselnder Besetzung. Ca. 80-120 Filme werden jährlich für das Festival ausgewählt. Die maximale Filmlänge beträgt 30 Minuten. Es bestehen keine thematischen oder inhaltlichen Vorgaben, dennoch legt das Festival besonderen Wert auf Filme, die aufgrund ihres Sujets oder ihrer Produktionsumstände im Allgemeinen eher unterrepräsentiert sind.

Die Filmemacher:innen

Durch die persönliche Einladung der Filmemacher:innen jedes Jahr fördert das OpenEyes-Team den Kontakt zu den Regisseur:innen und schafft dadurch ein Forum zum Austauschen und Kennenlernen. Die Filmemacher:innen kommentieren ihre Filme vor oder nach den Filmvorführungen und sind auch darüber hinaus greif- und ansprechbar: während des Festivals oder beim Filmemacher:innen-Frühstück im Rotkehlchen.

Das OpenEyes-Team

Die Arbeit und Organisation des Filmfests gliedert sich in verschiedene Bereiche: Das Praxisseminar, die Sichtungsgruppe sowie das eigentliche Organisationsteam. Hinzu kommen verschiedene Einzelpersonen, die für das bzw. am Festival (mit)arbeiten.

Das eigentliche Organisationsteam besteht dabei im Kern aus ca. 8-12 Personen, die gemeinsam die Konzeption und Durchführung des Festivals und alle damit verbundenen Aufgaben planen sowie an deren Umsetzung mit hohem persönlichen, z.T. ehrenamtlichen Einsatz maßgeblich beteiligt sind.

Die Sichtungsarbeit und Programmvorauswahl aus den Wettbewerbseinreichungen werden von einer Gruppe von etwa 10-20 Personen übernommen, die jährlich in wechselnder Zusammensetzung arbeiten. Gemeinsam mit der Festivalleitung kuratieren sie das Festivalprogramm und verfassen Film- Beschreibungen für Print- und Online-Veröffentlichungen.

Das grafische Gesamtkonzept/Art-Direction wird seit 2011 jährlich deutschlandweit – vor allem an Kunst- und Designhochschulen – ausgeschrieben und neu vergeben.

Entstehungs-/Entwicklungsgeschichte

1994

Unter dem Namen „Mittelhessisches Amateurfilmfest” findet das OpenEyes Filmfest zum ersten Mal statt. Dem Aufruf des Mittelhessischen Kultursommer für eine Veranstaltung unter dem Motto „Kultur auf der Höhe“ folgte die damalige s.g. ‚Video-Gruppe’ des Café Trauma – die mit dem ‚Mittwochskino’ zu diesem Zeitpunkt eine Form kommunaler Kinoarbeit betrieb – mit der Idee einer nächtlichen Open-Air Filmvorführung auf der Burgruine Amöneburg.

1996

Zwei Jahre nach der Gründung, wird mit der Einführung des Namens ‚OpenEyes Filmfest’ die Konzeption des ‚Amateurfilmfest’ zunächst verändert. Der Fokus soll nun weiter gefasst werden als ‚Mittelhessen’ und ‚Amateur’.

2007

Das OpenEyes Filmfest findet absofort im Neuen Botanischen Garten in Marburg statt.

2010

Das OpenEyes Filmfest zieht in das alte Gaswerk-Gelände des g-Werks in Marburg um.

Das Filmkabinett als zusätzliches Format zum Hauptprogramm wird als ‚Garagenkino’ etabliert und widmet sich seitdem vor allem wieder dem Amateurkurzfilm.

Das OpenEyes Filmfest bietet erstmals an der Philipps-Universität Marburg ein Projektseminar für Studierende der Studienfächer B.A. Medienwissenschaft und B.A. Kunst, Musik und Medien: Organisation und Vermittlung an, in dem es um die Planung, Finanzierung, Organisation und Durchführung eines Filmfests geht, das seitdem jedes Jahr angeboten wird.

2011

Die Kategorien der Publikumspreise ‚Hochschulfilm‘ und ‚Nicht-Hochschulfilm‘ werden geändert, von nun an bewertet das Publikum die Kurzfilme in den Kategorien ‘Spielfilm’, ‘Dokumentarfilm’, ‘Animationsfilm’ und ‘Experimentalfilm/Musikvideo’.

2011-2019

Das Filmfestival zeigt monatlich unter dem Titel ‚OpenEyes Filmfest – Die Serie‘, moderierte Kurzfilm-Zusammenstellungen aus dem eigenen Archiv zu thematischen, technischen oder ästhetischen Schwerpunkten

2020

Ausfall des Festivals aufgrund der Corona-Pandemie.

2021

Das OpenEyes Filmfest wird ab sofort vom neu gegründeten Verein zur Förderung der Filmkultur in Marburg e.V. veranstaltet.

Das Filmfest findet wegen der erhöhten Anforderung an Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie auf einem direkt an das Kulturzentrum angrenzenden Parkplatz statt.

Im Zusammenhang mit einem von der Aktion Mensch geförderten Projekt und in  Kooperation mit der Deutsche Blindenstudienanstalt und der AG Sprechwissenschaft der Philipps-Universität erstmals für einen Teil der Festivalfilme selbst Hörfilmfassungen produziert, dieses Projekt wurde durch Förderung der Heidehof Stiftung 2023 weitergeführt.

2023

Das Filmfest findet ab sofort auf dem kompletten Areal des Kulturzentrums ‘Waggonhalle’ statt.

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