TRANSITION

Seit 2018 stehen die jeweiligen Ausgaben des OpenEyes Filmfest unter einem jährlich wechselnden Schwerpunkt. Ziel ist es, eine spezifische Thematik in den Fokus des Festivals zu rücken, diese in vielfältige Richtungen zu interpretieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Der Festivalschwerpunkt des 28. OpenEyes Filmfest ist ‚TRANSITION’ welcher sich in vielfältiger Weise auf dem gesamten Festival widerspiegelt.

Transition: OPENEYES FILMFEST

Filmfestivals spielen eine wichtige Rolle bei gesellschaftlichen Veränderungen und dem Übergang zu neuen Ideen und Perspektiven. Sie bieten Filmemacher:innen Plattformen, um ihre Geschichten zu erzählen und ihre Botschaften zu verbreiten. Dabei können sie Themen ansprechen, die in der Gesellschaft diskutiert werden und Veränderungen anstoßen wollen. Filmfestivals sind Orte des Austauschs, der Diskussion und der Inspiration. Sie bringen Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Perspektiven zusammen, um sich gemeinsam Filme anzusehen und darüber zu sprechen.

Dieses ist seit vielen Jahren unser Anspruch, haben diesen aber in diesem Jahr besonders hervorgehoben. 

TRANSITION: KURZFILME

Der Festivalschwerpunkt des OpenEyes Filmfest zeigt sich vor allem im Wettbewerbsprogramm. Zahlreiche Filme, die für dieses Jahr ausgewählt wurden, stehen in Verbindung mit dem Schwerpunkt auf unterschiedliche Weise. Hier sind einige Beispiele, wie sich der Festivalfokus im diesjährigen Programm widerspiegelt:

THEMATIK

“Transition” in thematischer Hinsicht, kann in vielen Formen präsentiert werden. Sie kann sowohl persönliche, individuelle Veränderungen darstellen, beispielsweise das Erwachsenwerden, Identitätswandel oder Berufswechsel, als auch kollektive und gesellschaftliche Transformationen, wie politische Umbrüche, technologischer Fortschritt oder kulturelle Verschiebungen. Übergänge bieten nicht nur Raum für Konflikte und Entwicklungen, sie können auch neue Perspektiven auf etablierte Normen und Werte werfen. Transitionen können ebenso als Metaphern dienen, um tiefere Bedeutungen und Nuancen zu vermitte

EMOTIONALE WIRKUNG

Transitionen im Film können auch die emotionale Reaktion beeinflussen. Ein abrupter Übergang kann Schock oder Spannung erzeugen, während eine sanfte Überblendung eher Gefühle von Kontinuität und Harmonie hervorruft. Obwohl wir bei der Auswahl unter diesem Aspekt keine gezielte Verwendung von banalen Schockmomenten oder Emotionalisierung angestrebt haben, entsteht bei verschiedenen Filmen eine emotionale Wirkung beim Zusehen, selbst dann, wenn es nur ein Sog in einen meditativen Zustand in der Dunkelheit des Kinos ist. Diese Filme, erzeugen die transitive Wirkung bei den Zuschauenden selbst. (Wie jedoch im Grunde alle unsere Wettbewerbsfilme).

ERZÄHLUNG & STRUKTUR

Übergänge zwischen Filmsequenzen und Bildern tragen zur Schaffung der filmischen Kontinuität bei. So wird eine Filmhandlung als kontinuierlicher, zusammenhängender Ablauf präsentiert, trotz der Tatsache, dass sie tatsächlich aus vielen einzelnen, oft zu unterschiedlichen Zeiten und Orten aufgenommenen Szenen besteht.
Übergänge also Transitionen helfen dabei, die Erzählung zu strukturieren und den Fluss der Geschichte zu lenken. Sie können den Zeitverlauf darstellen, Ortswechsel hervorheben oder die Beziehung zwischen verschiedenen Szenen und Charakteren verdeutlichen. Wir haben bewusst Filme ausgewählt die mit diesen Konventionen brechen oder sie neu verhandeln.

Selbstverständlich versehen wir alle Filme mit Triggerwarnungen, die potenziell belastende oder traumatische Inhalte enthalten könnten.

EXPERIMENTELLE GESTALTUNG

Der Einsatz unkonventioneller oder innovativer Techniken kann zur Erschaffung einzigartiger Effekte dienen, welche die Erwartungshaltung der Betrachtenden herausfordern und die Konventionen der filmischen Darstellung erweitern.

Diese Art der filmischen Herangehensweise passt perfekt zu unserem diesjährigen Schwerpunkt, da sie den ständigen Wandel und die Entwicklung innerhalb des Mediums Film widerspiegelt. Dieser Bereich der experimentellen Gestaltung stellt grundsätzlich immer einen besonderen Fokus unseres Festivals dar. Mit dem Schwerpunkt 2023 haben wir das Programm noch stärker in diese Richtung erweitert.

GENREÜBERGREIFENDE ELEMENTE

Durch den Bruch mit etablierten Gestaltungsmitteln, die typischerweise bestimmten Genres zugeschrieben werden, können innovative filmische Hybridformen entstehen. Diese können nicht nur traditionelle Genrekonventionen unterlaufen, sondern sie auch neu interpretieren und so eine künstlerische Evolutionen darstellen.

Transition: DESIGN

Im Festivaldesign ist der Themenschwerpunkt der Transition als abstrahierte Form von Filmbildern dargestellt.

Die Abfolge dieser Bilder, die normalerweise in zeitlicher Reihenfolge stattfindet, wird hier räumlich interpretiert. Der entstandene Korridor fungiert als verbindendes Element zwischen Farben, Ideen, Orten und Menschen. Gleichzeitig repräsentiert jedes Einzelbild einen Moment in der Geschichte, während die fortlaufende Bewegung durch den Korridor den stetigen Wandel symbolisiert.

Auch auf dem Festivalgelände wird sich Transition in vielen spannenden Gestaltungselementen wiederfinden.

Write us!