8 Fragen an die Marburger OB-Kandidat:innen

Am 14.03.2021 haben in Marburg Kommunalwahlen stattgefunden. Bei der Wahl zum/ zur neuen Oberbürgermeister:in der Stadt Marburg konnte kein/e Kandidat:in eine absolute Mehrheit erzielen. Der Verein zur Förderung der Filmkultur in Marburg e.V. hat den beiden Stichwahl-Kandidierenden, Dr. Thomas Spies (SPD) und Nadine Bernshausen (Bündnis 90/Die Grünen), acht Fragen zur Marburger Film- und Kinokultur gestellt.

1. Haben Sie einen Lieblingsfilm? Wenn ja welchen? Haben Sie ein Lieblingsgenre?

Thomas Spies:
Ich habe ganz viele Lieblingsfilme, die ich immer wieder sehen kann: „Kinder des Olymp“, „Chocolat“ mit Juliette Binoche, „Star Wars“ (insbesondere Episode I und IV), „Tiger and Dragon“ und „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“. Daraus wird auch deutlich: mein Lieblingsgenre heißt „toller Film“.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

2. Wann waren Sie das letzte Mal im Kino? Bevorzugen Sie Streaming und TV oder das physische Kino?

Thomas Spies:
Das letzte Mal im Kino war ich vor etwas mehr als einem Jahr. Ich bevorzuge das physische Kino vor TV und ganz selten Streaming (Streaming eigentlich nur auf abendlichen Bahnfahrten, wenn es zu spät ist, um noch etwas Sinnvolles zu arbeiten).

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

3. Welchen Stellenwert nehmen Film und Kino in Ihrer ganz persönlichen Freizeitgestaltung ein? Haben Sie einen besonderen Stellenwert gegenüber anderen Kulturformen? Hat die Pandemie Ihre Sicht hierauf verändert?

Thomas Spies:
Ich bin Kinofan, seit ich mit sieben Jahren das erste Mal allein in den früheren Oberstadtkinos war. Ein Ort zum Stauen und Mitfiebern, der mich oft nachdenklich entlässt.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

4. Mögen Sie Filmfestivals? Waren Sie schon mal auf einem? Kennen Sie die Festivals vor Ort?

Thomas Spies:
Ja. Sowohl die Kameratage als auch open Eyes begeistern mich jedes Jahr. Deshalb bin ich in den letzten Jahren – wenn ich mich richtig erinnere – bei jedem Festival in Marburg dabei gewesen. Festivals sind besondere Highlights, die ich nicht missen möchte.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

5. Gehören Film und Kino für Sie zur Kultur? Denken Sie, dass die Förderung von Filmkultur zum kulturellen Auftrag einer Stadt gehört? Wie stehen Sie zu kommunalen bzw. kommunal geförderten Kinos?

Thomas Spies:
Unbedingt. Gerade Marburg zeichnet sich seit Jahrzehnten durch eine einzigartige Kinokultur aus. Kino ist für mich nicht zuerst Blockbuster, sondern Programm, anspruchsvolle Filme, und manchmal auch eher skurriles, experimentelles Kino. Deshalb gehört Filmkultur natürlich zum kulturellen Auftrag der Stadt, den ich gerne und kontinuierlich fördere.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

6. Bis vor ein paar Jahren war Marburg die Stadt mit der höchsten Zahl an Kinositzen pro Einwohner:in, es werden renommierte Auszeichnungen vergeben, an der Philipps-Universität Marburg wird Film gelehrt und darüber geforscht und in Marburg werden verschiedene internationale Filmfestivals veranstaltet. In den letzten Jahren wurden hier sogar Teile für verschiedene Filmproduktionen gedreht. Ganz schön viel für eine Stadt von 80.000 Einwohner:innen abseits von Ballungsgebieten, oder? Was halten Sie von dem Satz: “Marburg ist Film- und Kinostadt”?

Thomas Spies:
Dem kann ich nur zustimmen. Ganz sicher ist Marburg – auf seine ganz eigene Art – eine Film- und Kinostadt.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

7. Welchen Stellenwert räumen Sie Film und Kino in der Bildung ein? Inwiefern ist der Kulturauftrag der Stadt für Sie auch ein Filmbildungsauftrag und wenn ja, welche Orte und/oder Institutionen sehen Sie in der Verantwortung, diesen vor Ort umzusetzen?

Thomas Spies:
Film und Kino in der Bildung sind seit vielen Jahren Bestandteil des städtischen Bildungsauftrags. Das zeigt sich u. a. im Medienzentrum, in Angeboten der Volkshochschule oder insbesondere in der Jugendförderung. Das betrifft Film als Objekt künstlerischen Experimentierens wie als Instrument der Vermittlung von Kultur, aber natürlich auch von Wissen – zum Beispiel bei den Umweltfilmtagen.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

8. Die Zahlen der Kinobesucher:innen gehen seit einigen Jahren zurück. Die einen sehen Streaming-Dienste als Grund dafür, andere einen Mangel an guten Blockbustern – spätestens mit der Pandemie steckt das Kino in einer Krise. Kann die Kommunalpolitik etwas gegen diese Tendenz tun? Welche Schritte würden Sie als Oberbürgermeister:in unternehmen, um Filmkultur in Marburg zu sichern?

Thomas Spies:
Die Stärkung der Filmkultur gerade nach der Krise wird eine der wichtigen „Aufräumarbeiten“ nach Corona sein. Damit habe ich schon angefangen – zum Beispiel letztes Jahr mit der Unterstützung des Autokinos oder mit dem Stadtgeld, dass auch Menschen wieder ins Kino gebracht hat. Für die Zukunft glaube ich, dass wir gemeinsam den besonderen Wert des Kinoerlebnisses wieder deutlicher machen müssen – große Filme verlieren so viel auf kleinen Bildschirmen. Darüber hinaus suche ich wie in der Vergangenheit das Gespräch mit den Kinoakteuren, die doch selbst am besten wissen, was in der Krise nötig ist und ihnen hilft.

Nadine Bernshausen:
Leider haben wir von Frau Bernshausen noch keine Rückmeldung erhalten.

 

Der Verein zur Förderung der Filmkultur in Marburg e.V. bedankt sich für die Antworten und wünscht beiden Kandidierenden viel Glück für die Stichwahl am 28. März 2021.