Hi – ich bin Justas Veser, einer der Filmscouts dieses Jahr.
Ich studiere gegenwärtig den internationalen Master Film and Audiovisual Media an der Goethe-Universität in Frankfurt, mit dem Ziel, schließlich auch im Akademischen zu arbeiten. In der Forschung interessiere ich mich besonders für das Verhältnis zwischen Film und Realität, Home Videos und Avantgarde-Arbeiten. In etwas, was gegenwärtig nicht mehr wirklich nur als Freizeit bezeichnet werden kann, für’s Berufliche aber auch noch nicht reicht, bin ich zudem als Lyriker aktiv. In dem Rahmen war ich jetzt mehrfach Preisträger beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen und letztes Jahr Burgund-Literatur-Stipendiat des Künstlerhauses Edenkoben.
Als Filmscout habe ich mich sehr gefreut, eine Vielfalt von Ideen und Formen präsentiert zu bekommen. Gerade Filme, die am Grenze zum Amateurhaften standen, die nicht althergebrachte Strukturen bedienten, die lange marginalisierte Perspektiven aufzeigten, konnten immer wieder begeistern. Die spannendsten Sachen im Film geschehen, das hat mir die Arbeit aufgezeigt, immer noch abseits großer, professioneller Produktionen.
Pedro Soulé
CPV| Spielfilm | 22:29 | 2024
“poetisch, elegisch, zurecht selbstbewusst – zwischen Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen, Träumen und Tagwerk wird uns das Leben einiger cabo verdanischer Migrant:innen in Lissabon nahegeführt.”
Hi, I’m Irena. I’ve spent the past few years behind the scenes in film working in production, festivals, and distribution. I’m drawn to stories that ask difficult questions about identity, memory, migration, and mental health films that don’t offer easy answers, but sit with the complexity.
I love hybrid, emotionally messy films where form mirrors feeling, where fragmentation feels like memory, or rhythm captures anxiety. And I’m especially interested in stories from underrepresented places. Films that speak softly but say something big. OpenEyes feels like a natural home for that kind of work: bold, unconventional, and unafraid to go deep. I’ve really enjoyed being part of the process—it was both inspiring and energizing to engage with films and filmmakers who take risks.
Adrià Guxens
ESP| Spielfilm | 15:00 | 2024
“The Film gently blurs the line between memory and performance. With vivid color and quiet intensity, it captures what it feels like to grow up between cultures torn, searching, and at home in the in-between.”
Hi, ich bin Robert Sturm, 23 Jahre alt, und studiere derzeit im vierten Semester Medienwissenschaft (Hauptfach) und Soziologie (Nebenfach) an der Uni Marburg. Im Bereich der Medienwissenschaft und auch privat interessiere ich mich für Kurz- und Langfilme verschiedenster Genres, insbesondere für Thriller, Coming-of-Age-Filme und experimentelle Filme.
Im Rahmen meines Studiums, aber auch aus persönlichem Interesse, mache ich momentan ein Praktikum beim OpenEyes Filmfest, bei dem ich unterschiedlichen Aufgaben im Filmmanagement und darüber hinaus nachgehe.
Aus diesem Grund – und weil ich gerne verschiedenste neue (Kurz-)Filme entdecke, analysiere und bewerte (was ich auch sonst gerne auf Letterboxd mache) – habe ich an der Filmsichtung teilgenommen. Meine Erwartungen konnten sich definitiv erfüllen, und ich konnte einige neue, inspirierende Filme sichten, die ich anderweitig sicherlich nicht gesehen hätte.
Besonders spannend fand ich es auch, die Bewertungen der anderen Scouts zu lesen und zu sehen, wie die Ansichten über die einzelnen Filme teils komplett übereinstimmten, teils aber auch stark auseinander gingen. Genau das macht Filme meiner Ansicht nach aus: Es kann ausgiebig über sie diskutiert werden, und es bieten sich immer neue Interpretationsspielräume.
Axel Cemin
FRA | Experimnetalfilm/Musikvideo | 08:08 | 2024
“In einem farbenprächtigen, meisterhaft inszenierten Tanz aus Musik und Bewegung verschmelzen die Künstler nahtlos mit der Leinwand. Der experimentelle Film öffnet auf inhaltlicher Ebene weite Interpretationsräume, wirkt tief immersiv und wird von einem herausragenden Voice-Over getragen, das die poetische Stimmung mit vollkommener Präzision unterstreicht. Damit konnte der Film mich auf allen Ebenen überzeugen.”
Hi, ich bin Katja. Vor rund zehn Jahren, damals noch Studentin in Marburg, war ich Teil des Sichtungsteams bei OpenEyes – eine Erfahrung, an die ich immer wieder gerne denke.
Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich dieses Jahr wieder dabei bin. Und ich wollte sehen, wie sich das Festival seitdem entwickelt hat. Beruflich bin ich dem Film und Fernsehen in den letzten Jahren treu geblieben – in unterschiedlichen Rollen, mal näher dran, mal etwas weiter weg vom Bewegtbild. Ich finde es immer wieder spannend, wie unterschiedlich Menschen sich durch ihre Filme ausdrücken. Vor allem aber ist es immer eine Bereicherung.
Faramarz Ahmad
IRN| Spielfilm | 15:00 | 2025
“Für mich überzeugt seine magisch-reale Atmosphäre. Er ist spannend und feinfühlig erzählt und überzeugt auch visuell.”
Ich bin Melissa und trotz meines großen Hobbyfriedhofs begeistern mich Filme seit eh und je. Ich habe kürzlich meinen Bachelor in Filmwissenschaften abgeschlossen und mache nun meinen Master in Theaterwissenschaften.
Zwischen dem alltäglichen Trubel und den Verpflichtungen des Lebens versuche ich trotzdem Zeit zu finden, um in andere Welten abzutauchen. In meiner Freizeit arbeite ich auch selbst an kleineren kreativen Medienprojekten.
Filme zu sichten, die sonst noch kaum einer gesehen hat, hat etwas ganz Besonderes an sich. Man sieht, welche vielfältigen Themen die Filmemachenden beschäftigt, was sie denken und fühlen, was sie erzählen wollen. Und da entdeckt man ganz viel Neues und Schönes – und manchmal auch Absurdes- was man zuvor vielleicht noch nicht gesehen hat.
Der Sichtungsprozess hat sich für mich eher nach Spaß als nach Arbeit angefühlt. Auch die Kommunikation mit dem OpenEyes Team war sehr angenehm und es war auch spannend zu sehen, welche Meinungen die anderen Filmscouts zu den Kurzfilmen vertreten.
Philippe Meis
FRA| Animationsfilm | 07:05 | 2024
“Eine kurze Animation über eine Dystopie, in der gewaschen wird, wer seinen 18. Geburtstag vollendet. Geschleudert und gespült – raus kommt eine Hülle des Selbsts. Landen wir alle irgendwann in der Waschmaschine? Möglich wäre es.”
Hallo! Mein Name ist Huy (wie das Wort Oui auf Französisch). Ich bin neulich hier in Deutschland angekommen und starte bald mein Studium im Bereich Medien und Kommunikation. Zurzeit lerne ich hauptsächlich die Sprache weiter, aber auch über Deutschlands Geschichte, Kunst und Kultur.
Mich interessiert es seit immer, wie wir miteinander Ideen und Gefühle so vermitteln, dass der Ausdruck uns stark bewegt und tief in uns wirkt. Und was wäre schöner, als wenn diese Vermittlung durch eine harmonische Kombination von Worten, Storytelling, Bildern und Klängen, die kompakt in einigen Minuten eine ganze Welt vorstellt, erzeugt wird? Aus diesem Grund freue ich mich riesig, dass ich beim OpenEyes Filmfest angekommen bin und am Sichtungsprozess teilnehmen durfte.
Ich habe die Werke völlig genossen, die Kommentare mit Interesse gelesen, und viel davon gelernt. Daher kann ich als ein Filmscout die Erfahrung nicht noch mehr empfehlen. Auch wenn man sich in einem Land mit dessen (schwierigen) Sprache noch nicht ganz zu Hause fühlt, hat man immer die Chance, durch Kunst eine neue universelle Sprache zu finden.
Pierre-Julien Fieux
FRA| Animationsfilm | 02:43 | 2024
“Ein Kurzfilm wie einer von denen, die du als Kind zufällig gesehen hast, wenn du nachts heimlich Disney eingeschaltet hast. Ein alberner Traum mit sanfter Musik – leicht, verspielt und irgendwie tröstlich.”
Ich bin Sina, 25 Jahre alt und studiere mittlerweile im Master Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Frankfurt. Als Filmbegeisterte habe ich schon viel Festivalluft geschnuppert, weshalb die Ausschreibung für das Sichtungsteam beim OpenEyes für mich wie gerufen kam.
Da der Kurzfilm eine eher unterschätzte, aber sehr faszinierende Filmkategorie ist, hat die Arbeit mit den sehr diversen Einreichungen sehr viel Spaß gemacht und war aufgrund der überschaubaren Länge auch neben der Arbeit und dem Studium leicht portionierbar.
Luís Costa, André Guiomar
PRT| Dokumantarfilm | 25:45 | 2024
“In dem Film treffen eine junge Frau und ihr früherer Kinderarzt nach vielen Jahren wieder aufeinander in dem mittlerweile verfallenden Krankenhaus, in dem sie behandelt wurde. Ein autobiografisches Porträt mit wunderschönen Einstellungen und einer seltenen, berührenden Geschichte.”
Ich bin Laura, komme aus Frankfurt und bin Moderatorin im Film- und Literaturbereich und Spoken Word Künstlerin. Seit 2024 studiere ich zudem im Master Filmkultur – mit Fokus auf Filmwissenschaft, Archivierung und Kuratieren.
Womit ich bei der Sichtungsarbeit nicht gerechnet hätte, war die unglaublich hohe Anzahl an Einsendungen – zum Großteil auf einem visuell erstaunlich hohen Niveau. Eine der lehrreichsten Sachen ist die Bewertung der anderen Jury-Mitglieder zu sehen und nach einem Film festzustellen, dass Geschmäcker und Bewertungssysteme verschieden sind – Filme sind eben auch Kunst, für die es keine eindeutigen Maßeinheiten gibt.
Albert Masferrer
ESP| Spielfilm | 12:00 | 2025
“Der Film behandelt die Beziehung zweier Geschwister. Nicht nur mit seinen starken Bildern, die einem von Beginn an das Gefühl geben, einen intimen Einblick in die gezeigte Familie zu bekommen, auch die Zwischentöne, die dieser Film anschlägt, sind bis nach Abspann laut hörbar. Es geht nicht um das Narrativ, es geht um zwei Menschen, die nun irgendwie verwandt sind, sich vielleicht entfremden oder es aus den Augen verloren haben, sich wirklich wahrzunehmen. Und ich glaube, fast jede:r kennt dies aus dem eigenen Familienumfeld – irgendwie sind diese Menschen Teil des Lebens, Selbstverständlichkeit, aber was sie wirklich berührt, beschäftigt, wer sie sind – (sich) das zu fragen, bleibt oft auf der Strecke.“
Ich bin Lara, 22-jährige Filmwissenschaft Studentin, begeisterte Kinogängerin und Letterboxd-Fan. Ursprünglich aus einem Dorf in Mittelfranken, hat es mich zum Studieren nach Frankfurt und später dann nach Bologna für meinen Erasmus verschlagen. Hier gebe ich aktuell mein ganzes Geld für Kaffee und Kinotickets aus und stelle halbherzige Überlegungen an, wie es karrieremäßig nach meinem Bachelor im Winter weitergehen soll.
Ich wollte unbedingt Filmscout werden, weil ich die Vorstellung, an einem Filmfestival mitzuwirken, toll finde, aber vor allem, weil es mir die Möglichkeit eröffnet, neue Filme zu entdecken und zu diskutieren!
Mich hat in erster Linie die Vielfalt und große Bandbreite an Filmen überrascht – und mich hat total beeindruckt, wie viel man in wenigen Minuten Film sagen kann. Auch wenn es nicht immer super einfach war, sehr unterschiedliche Filme miteinander zu vergleichen, hat mir der Sichtungsprozess großen Spaß bereitet und mir eine neue Perspektive auf das Filme-Schauen eröffnet.
Carlos Hutardo
COL| Dokumentarfilm | 17:05 | 2024
“Während der kolumbianische Filmemacher unterwegs ist, um eine Naturdoku zu drehen, wird er mit seinem eigenen Schicksal konfrontiert – dem stetigen Verlust seiner Sehkraft – und einem schmerzhaften Teil der Geschichte seines Landes. Diese scheinbar voneinander unabhängigen Erlebnisse werden zu einer einfühlsamen und reflektierten Beobachtung verknüpft, die in ihrer Konzeption von Bild und Ton eine geradezu poetische Form annimmt.”